(Rezension) Taking Chances - Im Herzen bei dir von Molly McAdams

Titel: Taking Chances - Im Herzen bei dir
Originaltitel: Taking Chances
Autorin: Molly McAdams
Verlag: MIRA Taschenbuch Verlag
Seitenanzahl: 480 (Broschiert)
Reihe: Band 1
Erscheinungstermin: 11. Januar 2016
ISBN: 978-3956492686
Meine Wertung: 1/5










Breit grinsend schaute ich mich ein letztes Mal in meinem alten Zimmer um.
Harper wächst unter dem strengen Regiment ihres Marine-Dads auf. Sie zählt die Tage, bis sie aufs College gehen kann, um endlich die Dinge zu erleben, von denen sie bislang nur gehört hat: Flirten, Daten, Küssen. Gleich auf der ersten Party trifft sie Chase, der all das ist, was ihr Vater hasst: sexy, wild, verwegen. Nur mühsam widersteht Harper seinem Bad-Boy-Charme. Obwohl sie sich kurz darauf in seinen attraktiven Mitbewohner Brandon verliebt, scheint ihr Körper jedes Mal vor Verlangen zu vibrieren, sobald Chase in der Nähe ist. Sie ist überglücklich mit Brandon, aber auch ihre Gefühle für Chase werden immer stärker. Ein unvergessliches Wochenende lang gibt sie der Versuchung nach – und plötzlich ist nichts mehr, wie es war …
Quelle: Amazon


Nachdem ich so begeistert war von Love and Lies - Alles erlaubt, ein anderes Buch der Autorin, wollte ich auch dieses Buch lesen, alleine schon, weil ich wissen wollte, wie sie diese interessante Idee umgesetzt hat. Tja, hätte ich es mal lieber nicht getan. Es geht um Harper, ein Mädchen, das unter der strengen Erziehung ihres Marine-Dads aufwächst und mit Anfang ihres Collegelebens endlich die erhoffte Freiheit zu finden versucht. Gleich am ersten Tag trifft sie Chase, einen Badboy von dem sie sich besser fernhalten sollte, der ihr jedoch nicht mehr aus dem Kopf geht. Kurz darauf begegnet sie jedoch Brandon, der genau der Richtige für sie zu sein scheint. Völlig überfordert von ihren Gefühlen für die beiden muss Harper nun eine Entscheidung treffen: Chase oder Brandon?

Hmm mal schauen, was lässt sich über Harper sagen? Alle lieben sie, außer vielleicht ich. Am Anfang fand ich sie noch ganz sympathisch, aber mit jedem weiteren Wort ging sie mir immer mehr auf die Nerven. Selber begeht sie Fehler nach Fehler und weil es ihr ja immer so leid tut, vergibt ihr alle Welt und nimmt sie mit offenen Armen wieder auf, wenn jemand anderes allerdings mal nicht die richtige Entscheidung trifft, kann sie nur sehr schwer verzeihen. Ich wusste, dass es zwischen ihr, Chase und Brandon ein Hin und Her geben wird. Das dieses Hin und Her jedoch so flach und nervig erzählt wird, habe ich nicht erwartet.
Chase macht zu Anfang den Eindruck eines Badboys mit wechselnden Affären und allem, was dazu gehört. Kaum trifft er jedoch auf Harper wird er zum totalen Softie. Eigentlich würde ich so ein respektvolles und liebendes Verhalten, wie er es Harper gegenüber an den Tag legt, total süß finden, jedoch kommt es in diesem Fall scheinbar aus dem Nichts und somit kann ich es einfach nicht nachvollziehen. Die beiden kennen sich ja kaum und schon wird von der großen Liebe gesprochen. Zudem hat Harper diese Liebe absolut nicht verdient, so rücksichtslos wie sie sich ihm gegenüber verhält.
Der andere Mitstreiter im Kampf um Harpers Herz ist Brandon. Brandon erschien mir anfangs wie ein Traumtyp, allerdings ist er mir zu perfekt. Er ist zu verständnisvoll, zu zuvorkommend und viel zu gut für Harper. Selbst nach ihrem Seitensprung kann er sie nicht mal vernünftig anschreien und wütend sein, sondern würde sie sofort zurücknehmen. Auch in ihn hat Harper sich schnell verliebt, doch weil er mir einfach zu glatt und fehlerfrei war, konnte ich zu Chase irgendwie einen besseren Draht aufbauen.
Die ganzen Nebencharaktere sind in Ordnung, wenn auch nicht herausragend. Natürlich lieben auch sie alle Harper über alles, verzeihen ihr jeden Fehler und stehen ihr immer zur Seite. Zum einen wäre da Bree, Harpers beste Freundin und Chase Schwester, die wohl die typische shoppingliebende, freizügige und feierlaunige Mitbewohnerin verkörpert. Trotzdem war ich ein wenig beeindruckt von ihrer Loyalität, auch wenn die ganze Freundschaft zwischen Harper und ihr ein bisschen zu übertrieben und unecht wirkte. Ebenfalls übertrieben war die Beziehung zwischen Harper und Brees Eltern. Ich kann schon nachvollziehen, wenn man sich gut mit den Eltern der Freunde versteht und eine enge Bindung zu ihnen aufbaut, vor allem wenn man selbst nie Elternliebe zu spüren bekommen hat, aber dass Harper die beiden ,,Mom und Dad" nennt, ist meiner Meinung nach schon ein bisschen lächerlich.
Die Handlung war in der ersten Hälfte der Geschichte noch in Ordnung, jedoch hat mir die Wendung, die wahrscheinlich Dramatik und Spannung in die Geschichte bringen sollte, jede weitere Seite so ziemlich versaut. Das, was mich am meisten am Plot interessiert hat, war, für wen sich Harper nun letztendlich entscheidet. Die Wendung hat ihr diese Entscheidung jedoch abgenommen und dadurch so gut wie die ganze Spannung, die der Geschichte noch etwas positives verliehen hat, genommen. Danach war es einfach nur noch eine Faß weiterzulesen. Die Geschichte wirkte abgedroschen, vorhersehbar und überschüttet mit viel zu viel Kitsch. Jeder liebte jeden und alles war doch so toll und glücklich und es passiert einfach überhaupt nichts mehr, was die Geschichte irgendwie voranbringt, außer auf jeder Seite zu schreiben, wie sehr sich doch alle lieben. Ich will jetzt nicht übertreiben, aber der Satz: ,,Ich liebe dich". macht wohl die Hälfte des Inhalts aus. Ich lese wirklich gerne Happy Ends aber dieses wirkte einfach nur unnatürlich, aufgesetzt, lächerlich und überzogen mit einer dicken Schicht Kitsch.
Damit das hier aber noch irgendwie als Rezension angesehen werden kann, muss ich ja auch noch sagen, was mir bei dem Buch gefallen hat: Der Schreibstil. Nichts besonderes aber trotzdem angenehm und schnell lesbar, so dass obwohl es sich inhaltlich zog, ich doch recht schnell durch die Seiten kam.
Nimmt meine Rezension bitte mit Humor, ich möchte hier niemanden persönlich angreifen. Anderen mag es vielleicht gefallen haben, aber ich konnte mit der Geschichte einfach gar nichts anfangen. Wahrscheinlich übertreibe ich ein wenig, weil ich einfach meinen Ärger loswerden wollte und somit nicht sonderlich objektiv ans Schreiben herangegangen bin, aber ich konnte einfach nicht anders und musste all das jetzt loswerden. Sind nicht alle Rezensionen zu großen Teilen subjektiv?
Ich denke, da es zu lang werden würde, alle meine negativen Gedanken zu diesem Buch jetzt noch einmal kurz zusammenzufassen, sage ich einfach mal so viel: Bis auf den Schreibstil war die Geschichte für mich eine riesengroße Enttäschung. Weder die Charaktere noch die Handlung konnten mich überzeugen oder überhaupt meinen Gefallen erwecken, dabei habe ich mich wirklich auf die Geschichte gefreut. Lesen auf eigene Gefahr. Ich vergebe 1 von 5 Traumtänzerinnen:




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